Im Solothurner Jura läuft ein Experiment, das zeigen soll, ob das grösste Landsäugetier Europas in die Schweiz zurückkehren kann. Für die Schweizer Familie habe ich die Wisente von Welschenrohr besucht.
Und eine spannende Geschichte: jene eines Wildrinds, das bis ungefähr vor 1000 Jahren auch bei uns in der Schweiz durch die Wälder streifte. Das aber vom Menschen nach und nach dezimiert wurde, bis es im frühen 20. Jahrhundert beinahe vollständig ausgerottet war. Nur dank eines Zucht- und Auswilderungsprogramms gibt es heute wieder einige wilde und halbwilde Wisent-Herden in Osteuropa.
Kann der Wisent auch bei uns wieder ausgewildert werden? Das ist die Frage, auf welche eine kleine Wisentherde in Welschenrohr im Kanton Solothurn eine Antwort liefern soll. Und zwar mit ihrem Verhalten: Wie viel Jungbäume verbeissen die Wildrinder, wie viel Rinde knabbern sie? Zertrampeln sie Wiesen und fressen den Kühen von Bauern das Gras weg? Das alles untersucht das Projekt «Wisent Thal».
Denn klar ist: Nur wenn der Wisent uns Menschen nicht zu sehr ins Gehege kommt, hat er langfristig eine Chance auf eine erfolgreiche Auswilderung. Schön wäre es. Wer je eine Wisent-Herde aus beobachten durfte, weiss: Ein majestätischeres, gelasseneres Wildtier muss man in unserem Land weit suchen.
Den Artikel aus der «Schweizer Familie» gibt es hier